Wer wirklich fremde Sprachen liebt, war beim Timeproject von Mathias Loibner, der mit vier europäischen Bands einen vibrierenden Schmelztigel im Augarten verwirklichte, richtig. Dazu seien die Gruppen aus allen vier Himmelsrichtungen vorgestellt: Die Franzosen, Familha Artús, kommen aus der Gascogne und singen eine Form der galloromanischen Sprache Okzitanisch. Die Herren sehen aus wie eine Speed-Metal-Band, die für ein Mittelalterfest engagiert wurde, und klingen phänomenal. Aus dem Norden reisten Snö an: Schweden, die Electronic mit der traditionellen Tanzmusik der Samen kombinieren. Den Osten vertraten Mitsoura aus Ungarn, die getragen von Sängerin Mitsou Gypsy- und Bollywood-Rhythmen mischen. Aus dem Süden ließen die Griechen von Palyrria unheimliche Electrobeats zu Laute und Lyra erklingen. Als sich diese markanten Sounds am Ende vereinten, war das vielleicht das anschaulichste Statement des Festivals: Heimat ist überall dort, wo dein Beat schlägt. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD/Printausgabe, 11.08.2008)